In diesem Archiv finden sich Artikel zu all unseren Gottesdiensten.
Vor dem Gemeindehaus Massenheim wird gehämmert – ohne dass aber gebaut werden würde. Alle ankommenden Besucherinnen sind eingeladen, mit möglichst wenigen Schlägen einen Nagel in einen Holzbacken zu hämmern. Gleichzeitig sollen die Jungen mit schwingenden Hüften einen Hulla-Hupp-Reifen kreisen zu lassen. Verzweifelte Anfangsversuche und beeindruckende Vorführungen stehen nebeneinander. „Aller Anfang ist schwer“ erfahren so die meisten der Ankommenden gleich ganz praktisch.
Am vergangenen Freitag, dem 24.06.2016 fand in den frühen Abendstunden am Kurparkweiher in Bad Vilbel der Jugendgottesdienst Crossroad statt. Bei bestem Wetter besuchten um die 90 Jugendliche und jung Gebliebene den Gottesdienst, der unter dem Thema stand: „S.O.S. Ich sauf ab! – Warum fürchtet ihr euch?“
Der CROSSROAD Jugendgottesdienst am vergangenen Freitag war mehr als ein normaler CROSSROAD. Vor fünf Jahren fand am 1. April der erste CROSSROAD Jugendgottesdienst statt. Und genau wie damals moderierten Jakob Zehner und Nina Zorbach den Gottesdienst. Auf die Frage, wer denn damals schon dabei gewesen ist, melden sich allerdings außer ein paar Teamern nur wenige: Jugendgottesdienste sind eben für rasch wechselnde Zielgruppen…
Ein CROSSROAD-Jugendgottesdienst im Kurhaus – Feldbetten am Rand, eine große Landkarte mit dem Vorderen Orient… Was würden wir mitnehmen, wenn wir keine 25 Kilo plus Handgepäck im Flugzeug aufgeben können? Unter 10 wichtigen Dingen sollten die Besucher die für sie wichtigsten ankreuzen. Handy, 100 Euro und fünf Wasserflaschen bekamen die meiste Zustimmung und wurden als wichtiger eingeschätzt als Familienfotos, Bibel oder ein Kuscheltier. Viele vermuten, dass Flucht ein neues Phänomen unserer Zeit ist. In Wahrheit gab es aber schon immer Flucht, überall auf der Welt. Auch die Bibel ist durchzogen mit Geschichten von Menschen, die auf der Flucht sind. Im Anspiel des CROSSROAD haben sich ein paar biblische Flüchtlinge getroffen: Josef und Maria mit dem kleinen Jesus, verfolgt von Herodes. Abraham, auf dem Weg ins gelobte Land, Moses der mit seinem Volk aus Ägypten flieht. Die etwas unbekanntere Ruth, die nach dem Tod ihres Mannes mit ihrer Schwiegermutter flieht und zwei Isareliten auf dem unfreiwilligen Weg ins Babylonische Exil. So unterschiedlich die Gründe für eine Flucht auch sein mögen. Eins haben alle Flüchtlinge - damals und heute – gemeinsam: Die Hoffnung auf eine bessere/sichere Zukunft an einem anderen Ort. In der Predigt von Nadine Schwarz und Gemeindepädagogin Martina Radgen ging es dann vor allem um das Ankommen nach der Flucht. Beide helfen ehrenamtlich in der Bad Vilbeler Flüchtlingsarbeit bei einem Deutschkurs für Frauen mit Kinderbetreuung und helfen so Flüchtlingen, hier in Bad Vilbel eine neue Heimat zu finden. Ganz konkret erzählten sie von zwei Flüchtlingen aus Eritrea. Von einem jungen Mann, der in Deutschland eine Ausbildung zum Elektriker machen möchte und einer jungen Mutter, die besagten Deutschkurs in der Christuskirchengemeinde besucht und hofft, dass ihren Kindern in Deutschland ein guter Schulabschluss möglich sein wird.
Stellen sie sich vor sie sind auf der Zeil unterwegs und von der Seite spricht sie ein fremder Mann an: „Darf ich sie segnen?“ – Wie würden sie reagieren? Die Jugendmitarbeiter des Crossroad-Jugendgottesdienstes hatten dazu ein kleines Anspiel vorbereitet und es wurde deutlich, wie merkwürdig dies auf die meisten Passanten wirken muss.