Gottesdienst vom Freitag, 24. Juni 2016
Am vergangenen Freitag, dem 24.06.2016 fand in den frühen Abendstunden am Kurparkweiher in Bad Vilbel der Jugendgottesdienst Crossroad statt. Bei bestem Wetter besuchten um die 90 Jugendliche und jung Gebliebene den Gottesdienst, der unter dem Thema stand: „S.O.S. Ich sauf ab! – Warum fürchtet ihr euch?“
Musikalisch begleitet wurde der Abend von der Band „B.I.G – Believe in God“, deren Mitglieder Jugendliche aus der Christuskirche Bad Vilbel und der Gemeinde Dortelweil kommen.
Anders als gewohnt wurden die Gottesdienstbesucher diesmal nicht nur freundlich begrüßt, sondern von den Mitgliedern des Crossroad-Teams regelrecht angepöbelt: „Wie viele Freunde hast du denn auf Facebook? Ach, nur so wenige? Du bist echt ein Versager!“ Aber es waren keine ernst gemeinten Äußerungen, sondern eine Eingangsaktion, die die beiden Moderatoren Charlotte Adolphs und Martin Schönstedt später aufgriffen. Denn genau dies sei heutzutage der Normalfall, gerade bei Jugendlichen, so Schönstedt.
Auch im Theater wurde den Besuchern deutlich, welche Komponenten in unserem Alltag uns – wortwörtlich - absaufen lassen können. Sei es durch Schulstress, Leistungsdruck durch Eltern oder sogar Mobbing unter Mitschülern und Gleichaltrigen. Durch diese Dinge ist der Protagonist des Theaters, Julian Hübner, bildlich im Kurparkweiher „abgesoffen“.
Obwohl die Geschichte im Theater nur erfunden war, ist sie trotzdem nicht unrealistisch. Im Gegenteil: dass vieles davon bittere Realität sei, bekräftigte auch Jörn Schmidt, seinerseits Kinder- und Jugendpsychotherapeut, in der Predigt. Er erzählte von Ängsten und Sorgen, unter welchen viele Kinder und Jugendliche heutzutage leiden. Schulangst, Notendruck, das Gefühl des Uncool-seins und der ständige Drang, sich mit anderen zu vergleichen, führten nicht selten zu einem Einbruch des Selbstbewusstseins. Dabei nähmen die Suche nach Leistung und Beliebtheit einen viel zu hohen Stellenwert in unserem Leben ein. „Wir verlieren unsere eignen Ziele, wenn wir immer allen gefallen wollen.“, so Schmidt. Sprichwörtlich legte er sich selbst in Ketten und veranschaulichte so sehr gut die selbst gewählte Abhängigkeit von Zielen wie Leistung und Beliebtheit.
Er gab den Gottesdienstbesuchern aber auch drei Rettungsringe, die das „Absaufen“ verhindern sollen: Den Netzwerkstecker für eine Zeit ziehen und damit aufhören, sich über soziale Netzwerke mit anderen zu vergleichen, sodann echte Freundschaften festigen und als letzten Punkt die Liebe Gottes. „Denn Gott liebt uns bedingungslos, auch ohne, dass wir etwas geleistet haben.“ Mit diesen Worten schloss Schmidt die Predigt.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es passend zum guten Wetter für alle Eis und selbstverständlich wurden alle Besucher wie immer zum Bleiben, Verweilen, Reden und diesmal sogar auch zum Grillen eingeladen, um den Abend ausklingen zulassen.
Eine kleine Badeente mit der Aufschrift „Mit Gott sauf ich nicht ab“ als Give away sollte jeden, der dort war, daran erinnern, dass Gott unser Rettungsring ist.
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