Gottesdienst vom Freitag, 7. Juni 2013
„Der Suizid ist bei männlichen Jugendlichen nach Unfällen und Gewaltverbrechen die dritthäufigste und bei weiblichen sogar die häufigste Todesursache.“ Es waren erschreckende Fakten, mit denen die rund 60 Teilnehmer des Jugendgottesdienstes Crossroad am vergangenen Freitag gleich zu Beginn von den Moderatoren Elisa Hübner und Christina Hübner konfrontiert wurden. Trotzdem müsse Burnout, das man auch als Erschöpfungsdepression bezeichne, natürlich nicht mit Selbstmord enden, so Elisa. Es sei ein schleichender Prozess, bei dem man in einem Moment noch voller Euphorie sei und dabei gar nicht merke, wie man sich überarbeite.
Auch im Theater zeigten Anne Nising, Andreas Cleve und Ehrenfried Hermann, wie schnell man in scheinbar aussichtslose Situationen gerät und sich entscheiden muss, welchen Weg man wählt: Entscheidet sich der Teenager in seiner Niedergeschlagenheit für einen Weg zurück ins Leben oder für einen Suizid?
„Danke Welt! Du zeigst mir wie wenig ich wert bin. Zeit ist Geld und kostet lediglich Nerven.“ Harte Zeilen von Casper aus dem Lied „Herz aus Holz“, dienten als Einstieg für die Predigt. Jörn Schmidt, Kinder- und Jugendpsychologe, erzählte in seiner Predigt von persönlichen Erlebnissen, von der Entstehung von Burnout und was wir tun können, um nicht auszubrennen. Zum Vergleich entzündete er zwei Feuer. Das erste symbolisierte die sogenannten Strohfeuer: Faktoren in unserem Leben, die nicht nachhaltig seien, wie zum Beispiel Aussehen oder das neueste Smartphone. Das Feuer brannte schnell, aber war fast genauso schnell wieder heruntergebrannt. Das andere Feuer dagegen bestand aus stabilen Holzscheiten und stand für die nachhaltigen Dinge in unserem Leben, die unserem Lebensfeuer wirklich Energie geben: Achtsamkeit, Selbstliebe, Freunde und Familie. Das Feuer brauchte länger, um sich zu entzünden, aber es brannte dafür lange.
Nun könnten diese Scheite aber auch ohne Bestand sein: Trennungen oder Tod können einem wichtige Menschen nehmen. Deshalb gebe es einen, der uns immer Lebensfeuer gebe. „Auch wenn wir Gott nicht immer spüren, so können wir uns doch sicher sein, dass er uns immer liebt“ beendete Jörn seine nachdenkliche und intensive Predigt.
Das Feuer konnte dank seiner Nachhaltigkeit noch im Anschluss an den Gottesdienst genutzt werden, um Stockbrot und Marshmallows zu grillen. Denn wie immer luden die Moderatoren Christina und Elisa noch zum Bleiben, Reden und Essen ein. Und für alle gab es als Erinnerung und Hilfe fürs eigene Lebensfeuer eine Packung Streichhölzer mit dem Beginn des Liedes „Zünde an ein Feuer, Herr, im Herzen mir“. Ein besonderer Dank gilt der Dortelweiler Feuerwehr für die Location und Jakob Zehner und Niko Ochs für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes mit Cajon und Gitarre.
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